Nachhaltigkeit


Nachhaltige Entwurfskonzepte und eine umweltverträgliche Bauausführung berücksichtigen, dass sich die menschliche Gesellschaft in einem noch nie dagewesen rasanten Veränderungsprozess befindet und dass gleichzeitig die uns bekannten, für das Bauen notwendige Ressourcen nicht unendlich vorhanden sind.

Wir als Planer sind daher in der Pflicht uns diesen globalen Herausforderungen zu stellen und dafür neue, sowohl allgemeingültige als auch individuelle Ansätze zu entwickeln, weil wir einen maßgeblichen Einfluss auf das weltweite Baugeschehen haben.

Die Beachtung der sich heute und zukünftig im Wandel befindlichen gesellschaftlichen Bedürfnisse sind neben dem achtsamen Einsatz von Baumaterialien und dem hohen Bewusstsein im Umgang mit Energie daher wichtige Kriterien unserer Planung.

Dazu sind einschlägige Überlegungen zum Lebenszyklus eines Gebäudes unerlässlich. Üblicherweise unterteilt man den Lebenszyklus, die Lebensdauer eines Gebäudes, wie folgt: Planungsphase, Errichtungsphase, Nutzungs- und Betriebsphase, Instandhaltungs- und Modernisierungsphase, Umnutzung-/ Weiternutzungsphase, Rückbau, Wiederverwendung und Recycling.

Wir sind davon überzeugt, dass sich die größtmögliche Effektivität im Sinne der Nachhaltigkeit nur durch integrale Planung erzielen lässt, in die gleichzeitig unterschiedliche Aspekte und fundierte Sichtweisen auf ein Gebäude, z.B. aus Soziologie, Architektur, Tragwerksplanung, Bauphysik, Gebäudetechnik einfließen.


Es geht dabei, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, u.a. um Antworten auf Fragen in Bezug der sich verändernden Bevölkerungsdemographie sowie des weltweiten Bevölkerungswachstums, um die umweltverträgliche Einpassung von Gebäuden in ihr Umfeld, die wirtschaftliche Ausnutzung von Gebäudekubaturen, die Wahl von ökologischen Materialien und Bauelementen, das optimale Tragwerk unter Verwendung der jeweils umweltfreundlichsten Baustoffe, um eine ausgewogene Energiebilanz von Gebäuden, um innovative, ressourcensparende Energiekonzepte und um den Einsatz zukunftsweisender Gebäudetechniken.

Wir haben uns beispielsweise im Bereich des Bauens im Bestand durch eine jahrzehntelange Projektarbeit eine hervorragende Reputation erarbeitet. Dies nicht zuletzt deshalb, weil wir hier, als Einsteiger in den fortgeschrittenen Lebenszyklus eines Gebäudes, bereits lange vor der Nachhaltigkeitsdiskussion in deren Sinne geplant haben.
Bauen im Bestand bedeutet für uns von jeher die Nutzung vorhandener Qualitäten sowie die Wertschätzung alter Bau- und Ingenieurtechnik, historischer Konstruktionen und deren Baumeister.

Dies beinhaltet die tragwerksplanerische Mitverarbeitung und Integration bestehender tragender Konstruktionen in neue Bauwerkskonzepte. Dabei steht für uns ein behutsamer Umgang mit der alten Bausubstanz an erster Stelle. Für unsere praktische Arbeit bedeutet das, baugeschichtlich wertvolle Elemente eines bestehenden Gebäudes zu erkennen und zu erhalten.
Die Planungsmethoden unseres Büros beinhalten daher sorgfältige Untersuchungen und realitätsnahe Berechnungen von Bestandskonstruktionen und damit das Erfassen von Tragreserven oder Tragdefiziten. Grundhaltung und Leitgedanke unserer Planung ist hier stets die Vermeidung oder die nur sparsame Ausführung von Tragwerksertüchtigungen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass mit den Forderungen nach einer nachhaltig gebauten Umwelt immer wieder neue, innovative Gedanken und Ideen zum Planen und Bauen einhergehen müssen.
Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Optimierungsprozess.

Nachhaltigkeit wird neue Lebensräume und Verbindungen schaffen, in denen gesellschaftliche Integration stattfinden kann. In unserer heutigen Zeit, mit ihren schnellen Um- und Aufbrüchen ist gerade das, ein baulicher Aspekt von hoher Priorität.

Der Mensch, die Achtung seiner Entwicklungsgeschichte mit ihren Errungenschaften, die Sicherung seiner Zukunft sowie der Schutz seines Umfeldes auf einer lebenswerten Erde müssen gleichermaßen Maß und Ansporn aller Unternehmungen im Sinne der Nachhaltigkeit sein.

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